Deutsche Politik aus spanischer und lateinamerikanischer Sicht
Am 2. Juli 2019 werden die Journalisten Andreu Jerez und Franco Delle Donne im Gespräch mit David Olmos den europaweiten Rechtsruck unter besonderer Berücksichtigung des Erfolgs der deutschen AfD analysieren. Ein weiterer Gast der ‚Freunde des IAI‘ , der am 25. September 2019 die Ergebnisse seiner Forschung über die Beziehung zwischen der baskischen Terrororganisation ETA und der Stasi vorstellen wird, ist Ibon Zubiaur. Er hat in einem Debattenbeitrag für die Welt vor einigen Tagen ebenfalls einen Perspektivenwechsel vorgenommen. Gemeinsam mit dem spanischen Politologen Jesus Casquete warnt er vor dem ‚gefährlichen Flirt‘, den in Spanien die konservativen und liberalen Parteien mit der rechtsextremen Vox-Partei eingingen. Und spielt dann das Szenario – nämlich die Bereitschaft der bürgerlichen Parteien, mit der extremen Rechten zu paktieren – hypothetisch am politischen Schauplatz Berlin durch. Angenommen, eine schwache CDU versuche mit Hilfe der erstarkenden AfD den regierenden Bürgermeister der SPD zu Fall zu bringen und erhielte dabei Schützenhilfe von der FDP. Wäre ein solches Szenario, das in Spanien tatsächlich drohe, auch in der deutschen Politik vorstellbar? Wäre es nicht, sind sich zumindest Ibon Zubiaur und Jesus Casquete in ihrem Gastbeitrag sicher; ein Pakt mit dem rechten Rand gelte in Deutschland als indiskutabel. Nicht die Präsenz rechtsradikaler Gruppen in den Parlamenten unterhöhle die Demokratie, sondern die Legitimierung ihres Diskurses durch die bürgerlichen Parteien – so die Message der beiden spanischen Publizisten in einer deutschen Tageszeitung an die Adresse der Konservativen in ihrer Heimat, die dort durchaus vernommen wird.
Giro a la derecha en Europa: Una visión desde Iberoamérica | Dienstag, 2. Juli 2019, 18 Uhr | español | entrada libre
ETA und Stasi | Mittwoch, 25. September 2019, 18 Uhr | deutsch | Eintritt frei
Simón-Bolívar-Saal des Ibero-Amerikanischen Instituts, Potsdamer Straße 37, 10785 Berlin
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