Vom Geist des Widerstands und dem Schwarzen Frühling 2003 in Cuba

Von Peter B. Schumann 2003 wurden in Cuba nach einer tagelangen Hexenjagd 75 Oppositionelle verhaftet, unter ihnen der Nationalpreisträger Raúl Rivero. Es war einer der schlimmsten Akte gegen die Opposition. Als Schwarzer Frühling ging er in die Geschichte der Insel ein. Sie kamen am frühen Nachmittag des 19. März 2003, die Agenten der kubanischen Stasi,…

Wolf Grabendorff: Sturm auf den Kongress in Brasilien

Unser Mitglied, der Politologe und Lateinamerika-Experte Wolfgang Grabendorff, hat in einem halbstündigen Interview im Schweizer Rundfunk die Hintergründe des Sturms auf das brasilianische Regierungsviertel und die Krise in Brasilien ausführlich analysiert. Unter diesem Link ist diese hervorragende Untersuchung zu hören: https://www.srf.ch/audio/tagesgespraech/wolf-grabendorff-sturm-auf-den-kongress-in-brasilien?id=12315121 Bildquelle: Marcelo Camargo/Agencia Brasil

Aufbruch in eine neue Zeit. Brasiliens kulturpolitischer Neubeginn

Von Peter B. Schumann Die Regierungszeit von Jair Messias Bolsonaro war verheerend für die brasilianische Kultur. Er hatte einen Kulturkampf gegen alle gesellschaftskritischen Ausdruckformen entfesselt und nur noch gefördert, was ein positives Erscheinungsbild des Riesenlandes vermittelt. Das alles wird sich jetzt ändern, denn am 1. Januar hat Luiz Ignacio Lula da Silva seine dritte Präsidentschaft…

‚Cultura profiláctica‘

Die geräuschlose Verhaftung und Abschiebung des kubanischen Künstlers Hamlet Lavastida Cultura Profiláctica – Diesen Titel hatte der kubanische Künstler Hamlet Lavastida (geboren 1983) seiner im April 2021 im Künstlerhaus Bethanien eröffneten Einzelausstellung gegeben, die sich der Auseinandersetzung mit den Begriffen der ideologischen Sprache im kubanischen Kontext widmete. Nach seinem Aufenthalt als Artist-in-Residence (15. April 2020…

Corona-Krise und politische Konfrontation in Brasilien

Der Präsident, die Bevölkerung und die Demokratie unter Druck Die Pandemie ist inmitten einer poli­ti­schen Krise ausgebrochen und macht diese sicht­barer. Der starken politischen Polari­sierung für und gegen den Präsidenten sowie seiner Konfrontation mit den ande­ren Gewal­ten gesellt sich nun ein Streit um das geeignete Corona-Management hinzu, im Kabinett und vor allem mit den Gouverneuren…

Zu den peruanisch-chinesischen Beziehungen

In unserem kürzlich veröffentlichen Post Lateinamerika im Detail kam die Sprache auf den Einfluss Chinas in Lateinamerika, der  inzwischen weit über Rohstoff-Handelspartnerschaften hinausgeht. Vor einigen Tagen ist der neueste  Peru-Länderbericht der Konrad-Adenauer-Stiftung (KAS) erschienen, der mit aktuellen Zahlen und Fakten untermauert, dass sich im Fall der peruanisch-chinesischen Beziehungen bereits von einer strategischen Partnerschaft sprechen lässt.

Frauenrechte und Lateinamerika

Die lateinamerikanischen Frauenrechtlerinnen, die sich mit dem Problem der Gewalt gegen Frauen beschäftigen, bedauern, dass es in ihren Ländern zwei Wirklichkeiten gebe: die Wirklichkeit der politischen Beschlüsse, in der ihre Regierungen lebten, und die Wirklichkeit  der  Bürger*innen, die die gefassten Beschlüsse nicht erreichten.

Brasiliens Kehrtwende in der Kultur

Bernardo Carvalho im Gespräch mit Peter B. Schumann Brasiliens Präsident Jair Messias Bolsonaro hat für eine so radikale ideologische Kehrtwende gesorgt, wie sie noch nicht einmal die Generäle während der Militärdiktatur in den 1960er bis 1980er Jahren angestrebt haben. Sein Kampf richtet sich gegen das, was er als „marxistische Kultur“ bezeichnet und trifft alle Kulturinstitutionen,…

Clandestinos – Kultureller Widerstand in Kuba

Von Peter B. Schumann Nachdem 2018 die alte Garde um Raúl Castro einer jüngeren Generation die Regierungsgeschäfte überlassen hatte, erwarteten viele Beobachter eine innenpolitische Entspannung. Doch das Gegenteil ist eingetreten. Zwar wurden die Möglichkeiten für private Geschäfte erweitert, aber zugleich wurde der kulturelle Spielraum durch neue Auflagen noch stärker reglementiert und die Repression gegen regimekritische…

‚Am Rand der Demokratie‘

… so heisst  der Oscar-nominierte Dokumentarfilm von Petra Costa. Seit seiner Nominierung versucht die brasilianische Regierung dieses gesellschaftskritische Werk zu diskreditieren. Von Peter B. Schumann Die Kampagne hat in den letzten Tagen zugenommen. Sie ist Teil eines Kulturkampfes, den die Regierung Bolsonaro gegen alle progressiven Ausdrucksformen unternommen hat. Kurz vor der Preisverleihung haben deshalb mehr als 2.000 brasilianische…

Antígona González

In der Provinz Tamaulipas, die mit inzwischen mehr als sechstausend Verschwundenen einen traurigen Rekord hält, meldete sich 2012 die Lyrikerin Sara Uribe mit einem Theatermonolog zu Wort, in dem der antike Antigone-Stoff im Kontext des Narco-Kriegs eine Umdeutung erfährt. Um ihren Bruder beerdigen zu können, muss ihn Uribes Antígona González erst einmal finden. denn ihr…

Freitags in Chile – Revolte

Seit Mitte Oktober 2019 wird in Santiago de Chile jeden Freitag demonstriert. Im ganzen Land wurden Einkaufszentren niedergebrannt, Banken, Hotels und Polizeireviere zerstört. Neue soziale Akteure, fern der Parteien und Institutionen, haben die chilenischen Eliten in Angst und Schrecken versetzt. Sie fordern ein neues Gesellschaftsmodell und haben für März 2020, nach dem  Ende der chilenischen…