Als im März 2003 das Instituto Cervantes seine Türen in Berlin öffnete, weihte Mario Vargas Llosa die nach ihm benannte Bibliothek im Haus ein. Für Ignacio Olmos, den Gründungsdirektor, war es ein gutes Omen, dass die Bibliothek eines spanischen Kulturzentrums von keinem spanischen Schriftsteller eröffnet wurde, sondern von einem peruanischen. Das symbolisiere die literarische Vielfältigkeit der spanischsprachigen Welt. Ignacio Olmos selbst ist ein Symbol für die Internationalität der spanischen Sprache und Kultur. Allein in Deutschland hat er vier Cervantes-Institute eröffnet und geleitet – in Bremen, München, Hamburg und Berlin. Nach Jahren der Tätigkeit in Chicago und New York ist er im September 2019 wieder an seine alte Berliner Wirkungsstätte zurückgekehrt. 2003 stand dort der Spanischunterricht im Mittelpunkt. Binnen zwei Jahren sollten 5000 Studenten am Cervantes-Institut mit Spanischunterricht versorgt werden. Die gesteckte Zielmarke erwies sich als realistisch. Schließlich hatte sich damals die Nachfrage nach Spanisch als Fremdsprache innerhalb von zehn Jahren verdoppelt. Seitdem jedoch ist die Weltsprache Spanisch, soweit sich das an Übersetzungen ins Deutsche ablesen lässt, auf den 7. Rang abgerutscht. Gleichzeitig ist in diesem Zeitraum die spanischsprachige Community in Berlin um ein vielfaches angewachsen. Die Herausforderungen sind speziell am Berliner Institut also andere als im Gründungsjahr. Kurz vor seiner Rückkehr nach Berlin hatte Ignacio Olmos in einem Interview die Aufgaben und Ziele des New Yorker Cervantes-Instituts so umrissen:
“Hemos realizado una actividad muy intensa y homogénea en todo el país. Uno de los logros más importantes fue lograr que la comunidad latinoamericana viera en el Instituto Cervantes una casa común. Si bien sea un organismo administrativamente español, el Cervantes tiene un corazón panhispánico. Con nuestro trabajo hemos querido ser un vehículo de transmisión de la cultura de los países de habla hispana, facilitando un diálogo con la intelectualidad neoyorquina”. (viceversa-mag)
Lässt sich dieser Ansatz heute auch auf Berlin übertragen? Am 11. Februar 2020 bietet sich Gelegenheit, Ignacio Olmos diese Frage zu stellen. Denn an diesem Tag wird er im IAI gemeinsam mit Michi Strausfeld an dem Podiumsgespräch Cervantes y América Latina se dan cita teilnehmen.
Cervantes y América Latina se dan cita | Michi Strausfeld e Ignacio Olmos | Podiumsgespräch | Moderation: Prof. Dieter Ingenschay | 11. Februar 2020, 18 Uhr, Simón-Bolívar-Saal, Ibero-Amerikanisches Institut, Potsdamer Straße 37, 10785 Berlin | Sprache: spanisch, español | Eintritt frei
Eine Veranstaltung der ‚Freunde des IAI‘ in Kooperation mit dem Ibero-Amerikanischen Institut und dem Instituto Cervantes
Foto: Instituto Cervantes Berlin via Wikimedia Commons