Die lateinamerikanischen Frauenrechtlerinnen, die sich mit dem Problem der Gewalt gegen Frauen beschäftigen, bedauern, dass es in ihren Ländern zwei Wirklichkeiten gebe: die Wirklichkeit der politischen Beschlüsse, in der ihre Regierungen lebten, und die Wirklichkeit der Bürger*innen, die die gefassten Beschlüsse nicht erreichten.
Im Mai 2019, vor genau einem Jahr, hatte Außenminister Heiko Maas, seine Arbeitskolleg*innen aus Lateinamerika und der Karibik zu einer Konferenz nach Berlin eingeladen. Im Weltsaal des Auswärtigen Amts diskutierten die Außenminister und rund 1000 Konferenzteilnehmer mit dem Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser über Wirtschaftsbeziehungen, mit Daniel Barenboim über Kultur und mit der Hohen Kommissarin der Vereinten Nationen für Menschenrechte, Michelle Bachelet, über Frauenrechte. Am Nachmittag setzten die Außenminister ihren Austausch im kleinen Kreis fort. Als konkreter politischer Beschluss ging aus der Konferenz die Gründung eines neuen Frauennetzwerkes hervor. Es trägt den Namen „Unidas“ und will die Welt der Menschen aus Lateinamerika, der Karibik und Deutschland zusammenbringen, die sich für gleiche Chancen von Frauen und Männern einsetzen. Damit das Unidas-Netzwerk seinen Weg aus der Welt der politischen Beschlüsse in die Wirklichkeit der Menschen, um die es geht, auch wirklich findet, wurde eine Online-Plattform kreiert, die nun für alle zugänglich ist. www.unidas.world
Foto: Auswärtiges Amt