Die Indigenen und der mangelnde Wille politischer Eliten

Die ILO-Konvention 169 ist das einzige international völkerrechtlich verbindliche Instrument zur Durchsetzung der Rechte indigener Völker. Sie ist  1989 auf der damaligen Generalversammlung  der Internationalen Arbeitsorganisation  ILO verabschiedet worden und 1991 in Kraft getreten. Sie wurde von 22 Ländern ratifiziert. 1995 auch von Honduras. Zumindest auf dem Papier. Davon, wie es um die Rechte der Indigenen in Honduras tatsächlich bestellt ist,  handelt Niels Boels Dokumentation El derecho a ser consultado, die das Ibero-Amerikanische Institut in Berlin am 29. Januar 2020 um 18 Uhr zeigt. Am Beispiel der Situation der Tolupanes und Lencas erzählt der Film vom mangelnden politischen Willen, internationale Rechtsnormen in national einklagbares Recht umzuwandeln. Die Gemeinschaften der Tolupanes und Lencas haben eine besonders hohe Zahl ermordeter sozialer Akteure zu beklagen, die für ihre Land- und Grundrechte kämpften. International bekannt wurde der Fall der 2016 ermordeten Umweltaktivistin Berta Cáceres, einer Angehörigen der Lenca, die vor ihrem Tod gegen die Errichtung des Agua-Zarca-Dammes am Rio Gualcarque kämpfte.

Ratifiziert wurde die Konvention 169 bislang nur von knapp zwei Dutzend Ländern. Deutschland befindet sich nicht darunter. 2016 ist ein Antrag zur Ratifikation im Menschenrechtsausschuss des Bundestags gescheitert.

Foto: Berta Cáceres via Wikimedia Commons

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