Blick über den Berliner Tellerrand
Mit einem Kunst-, Kultur- und Teilhabeprojekt rund um die Kultfigur Frida versucht die Stadt Pforzheim die veranstaltungsarme Corona-Zeit zu überbrücken. Die Verbindung zu Pforzheim ist Frida Kahlos Vater Wilhelm. Der Fotograf wanderte 1890 gemeinsam mit einigen Pforzheimern Goldhändlern nach Mexiko aus und nannte sich fortan Guillermo.
Am Anfang des Stadtprojekts stand im November 2021 die Versteigerung von Frida Kahlos Selbstbildnis Diego y yo bei Sotheby’s in New York, das für 30,7 Millionen Euro unter den Hammer kam – mehr als jemals für ein lateinamerikanisches Kunstwerk erzielt wurde. Den Rekord hielt bisher mit 8,6 Millionen Euro das 2018 versteigerte Gemälde Los Rivales – ausgerechnet von Fridas Gefährten Diego Rivera. Der Käufer von Diego y yo ist Eduardo Costantini. Ein argentinischer Geschäftsmann und Kunstsammler, der 2001 das Museo de Arte Latinoamericano de Buenos Aires (MALBA) gründete und nach dem Erwerb des Gemäldes versicherte, dass Diego y yo 2022 – also noch in diesem Jahr – im MALBA in einer Sonderausstellung zu sehen sein werde.
Foto: Wikipedia Commons
Ein vom damaligen Präsidenten Macri angeforderter 44 Milliarden-US$-IWF-Rekordkredit bringt Argentinien an den Rand einer Staatspleite, die Armutsrate unter der Bevölkerung ist von 21% auf 40% angestiegen – und ein argentinischer Millionär, der Immobilientycoon Eduardo Constantino, kauft für 30,7 Millionen ein Bild. Wie viele gentrifizierte Menschen waren nötig, um als Mäzen auftreten zu können? Was für eine Gesellschaft!!!
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Entschuldigung, eine notwendige Namenskorrektur: es muss natürlich Eduardo Cosantini
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