Krise in Ecuador

Die Einladung zur Jahreskonferenz des Lateinamerika-Vereins in Frankfurt a. M.  musste Präsident Lenín Moreno  absagen, da er sich mit den größten Massenprotesten seit dreißig Jahren in seinem Land konfrontiert sah. Die Unruhen hatten sich an den stark gestiegenen Treibstoffpreisen entzündet. Die Demonstranten geben Moreno die Schuld für den Anstieg der Treibstoffpreise, da er im März ein Abkommen mit dem Internationalen Währungsfonds schloss, bei dem sich Ecuador  milliardenschwere IWF-Kredite mit der Auflage sicherte, die staatlichen Subventionen für Kraftstoff abzuschaffen. Wegen eines Generalstreiks bleiben seit knapp zwei Wochen  Geschäfte, Behörden und Schulen geschlossen, der öffentliche Nahverkehr steht still. Für die Hauptstadt wurde eine Ausgangssperre verhängt, das Gebiet unter Militärkontrolle gestellt. An der Spitze der Proteste steht die indigene Dachorganisation CONAIE. Am Mittwoch, 9. Oktober 2019, stürmten indigene Gruppen das leere Parlamentsgebäude in Quito. Der ecuadorianische Präsident hatte den Regierungssitz derweil aus dem andinen Quito nach Guayaquil an die Pazifikküste verlegt.  Seit Sonntag suchen Vertreter von CONAIE den Dialog mit der Regierung. Die Deutsche Welle hatte am Donnerstag  drei Ecuadorianer zu Gast in der Sendung A Fondo, die die Krise ihres Landes politisch einzuordnen versuchten. Siehe hier.

Fotos: via Wikimedia Commons

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