Was sich durch die Corona-bedingte Schließung mexikanischer Weltmarktfirmen herausstellt: Eine überraschend hohe Zahl US-amerikanischer Rüstungsproduzenten hängt von Zulieferfirmen „south of the border“ ab, dem von Trump häufig und stark kritisierten Nachbarn. Nicht Corona droht, die US-Waffenproduktion zum Erliegen zu bringen, sondern die landesweite Schließung der mexikanischen maquiladoras. Ellen Lord, Unterstaatssekretärin im US-Verteidigungsministerium, tritt in diesen Tagen den Canossa-Gang zu ihrem Kollegen im mexikanischen Außenministerium an und bittet um die Öffnung internationaler Zulieferfirmen. Es geht zum großen Teil um in Ciudad Juarez ansässige Firmen von Lockheed Martin, Textron, General Dynamics, General Electric, Honeywell. Die Abhängigkeit der Zulieferketten des Pentagon von Mexiko ist in der letzten Dekade erheblich gewachsen. Der US-Mischkonzern Textron zum Beispiel, der 1992 den Flugzeugbauer Cessna aufgekauft hat und sein Kerngeschäft mittlerweile auf Flugtechnik und Gerätschaft ausrichtet, hat seine gesamte Herstellung nach Mexiko ausgelagert. Und Boing lässt von PCC Aerostructures in Monterrey produzieren.
Quelle: Defense One
Foto: Fabrik in Ciudad Juarez via Wikimedia Commons