Die Neuausgabe der Gesammelten Werke von Juan Rulfo trifft auf begeisterte Besprechungen. Zum Beispiel hier und hier. So schwärmt auch die Herausgeberin, Autorin und Literaturvermittlerin Michi Strausfeld (Mitglied im ‚Förderkreis des IAI‘): „Eine wunderbare Ausgabe ist hier zu preisen.“ Mit freundlicher Genehmigung der Zeitschrift Literaturkritik veröffentlichen wier hier die Besprechung in ganzer Länge: Eine wunderbare…
Schlagwort: Mexiko
Pentagon: Zur Systemrelevanz mexikanischer Zulieferfirmen
Was sich durch die Corona-bedingte Schließung mexikanischer Weltmarktfirmen herausstellt: Eine überraschend hohe Zahl US-amerikanischer Rüstungsproduzenten hängt von Zulieferfirmen „south of the border“ ab, dem von Trump häufig und stark kritisierten Nachbarn. Nicht Corona droht, die US-Waffenproduktion zum Erliegen zu bringen, sondern die landesweite Schließung der mexikanischen maquiladoras.
Antígona González
In der Provinz Tamaulipas, die mit inzwischen mehr als sechstausend Verschwundenen einen traurigen Rekord hält, meldete sich 2012 die Lyrikerin Sara Uribe mit einem Theatermonolog zu Wort, in dem der antike Antigone-Stoff im Kontext des Narco-Kriegs eine Umdeutung erfährt. Um ihren Bruder beerdigen zu können, muss ihn Uribes Antígona González erst einmal finden. denn ihr…
Trademark ‚Gott‘
Evangelikale Kirchenführer-Unternehmer als Präsidentenmacher. Was kommt auf Lateinamerika zu? Einige Daten: Der Anteil der Katholiken auf dem Kontinent ist in den vergangenen Jahrzehnten um 25 Prozent zurückgegangen. Laut dem nationalen brasilianischen Statistikinstitut hat die katholische Kirche im Land in diesem Jahrhundert pro Tag 465 Gläubige verloren.
Erinnerung versus Geschichte – eine mexikanische Kontroverse
Als die mexikanische Geschichtswissenschaftlerin Daniela Gleizer vor einigen Jahren in einem Aufsatz das Bild des Diplomaten Gilberto Bosques revidierte, der als eine Art ‚mexikanischer Schindler‘ in die Geschichtsbücher eingegangen war, erntete sie viel Kritik. Besonders scharf wurde sie von der mexikanischen Filmemacherin Lillian Lieberman angegriffen, die 2010 den Film „Visa al Paraíso“ gedreht hat; eine…
War Gilberto Bosques wirklich ein Held?
Wie kein anderer versinnbildlicht Gilberto Bosques, mexikanischer Generalkonsul in Marseille von 1940 bis 1942, den Mythos des solidarischen und aufnahmebereiten Mexikos, das zu einem Zeitpunkt, in dem der Welt das Schicksal der europäischen Juden und politisch Verfolgten gleichgültig war, viele zehntausend Exilsuchende ins Land ließ.
Mexikos Architekten planen die Stadt der Zukunft
Was wäre, wenn wir die USA und Mexiko nicht länger als zwei getrennte Staaten betrachten, sondern uns stattdessen mit ihrer gemeinsamen Geschichte, Kultur und Wirtschaft auseinandersetzen und sie als Teile einer einzigen Region auffassen würden? Diese Frage stellten die mexikanische Architektin Tatiana Bilbao und ihr New Yorker Kollege Nile Greenberg.
„Der goldene Hahn“
„El gallo de oro“ (1964) – ein Klassiker des mexikanischen Kinos – basiert auf der gleichnamigen Erzählung von Juan Rulfo, die in deutscher Übersetzung unter dem Titel „Der goldene Hahn“ 1984 bei Hanser erschienen ist. Rulfo erzählt hier die Geschichte des bettelarmen Dionisio Pinzón aus San Miguel de Milagro, der durch einen außergewöhnlichen Hahn zu…
Als General Pershing Jagd auf Pancho Villa machte
Die Anfänge der Militarisierung der US-Grenze mit Mexiko Bis 1916 war die Grenze zwischen den USA und Mexiko eine ‚Linie im Sand‘. Sichtbar gemacht einzig durch den Roosevelt-Korridor, einem Grenzstreifen, der im Zuge der Intensivierung transnationaler, wirtschaftlicher Beziehungen 1882 während des Porfiriats eingerichtet wurde. Er war das zivile Projekt einer befriedeten Grenze mit Grenzzoll und offiziellen…
Die letzten Llanos mesteños
Cormac McCarthys Border-Trilogie In den 1990er Jahren, als die USA die Grenze zu Mexiko technisch aufzurüsten begannen, schrieb der in El Paso lebende Gegenwartsautor Cormac McCarthy seine Border-Trilogie – die Romane All die schönen Pferde (All The Pretty Horses), Grenzgänger (The Crossing) und Land der Freien (Cities of the Plain).
Die unermüdliche Molly Molloy
Im Jahr 1995 schlugen in Ciudad Juárez die örtlichen Presse-Fotografen mit einer Foto-Ausstellung Alarm: In nur wenigen Jahren hatten sie in ihrer Stadt mehr als dreihundert Morde dokumentiert, die auf das Konto der Drogenkartelle gingen. Mitte der 1990er Jahre nahm das Juárez-Kartell bereits 250 Millionen Dollar wöchentlich durch den Drogenschmuggel ein. Der mexikanische Anteil der…
Die beiden Seiten der US-mexikanischen Grenze
Mexiko oder USA? Ordne die Fotos einer Seite der Grenze zu: